Am Fuße der Schwäbischen Alb gibt es viele Streuobstwiesen und Kirschbäume. So ist es kaum verwunderlich, dass in jedem Ort mindestens eine Obstbrennerei oder ein Most-Erzeuger ansässig ist.

Von Generation zu Generation werden die Brennrechte und die Höfe vererbt. Das Ergebnis des Schnapsbrennens ist je nach Brenner sehr unterschiedlich. Ich bin der Ansicht, das liegt nicht nur an der Ausrüstung und den Zutaten, sondern sehr viel am Gefühl, an der Liebe zur Sache.

In Karle habe ich einen Brenner gefunden, der seine Arbeit liebt. Geduldig schürt er das Holzfeuer im Brennofen, wartet lange, bis die richtige Hitze entstanden ist. Und dann braucht es viel Zeit, bis die eingemaischten Kirschen sich erhitzen und der Dampf zum Destillat abkühlt ... Das soll schon alles sein? Vermutlich hat mir Karle doch das ein oder andere Geheimnis nicht verraten. Am Putzen der Maischefässer durch ihn höchstpersönlich kann es ja kaum liegen. Seine Edelbrände und der Kirschlikör sind fein, intensiv fruchtig und wundervoll weich. Ob es an der Geduld beim Brennen oder an seiner Erfahrung liegt? Sicherlich an mindestens beidem. Karle mit seiner Frau Simone sind mit all ihrer Herzlichkeit auf jeden Fall sehr enge Freunde von mir geworden - obwohl ich keinen Schnaps trinke.

Übrigens: Mit Kirschwasser oder Kirschengeist lässt sich so manches Wehwehchen einreiben und dadurch zum Verschwinden bringen. Zu diesem alten Hausmittel ist ein Buch mit vielen Tipps erschienen.

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